Andacht an Heiligabend für Zuhause

Mit den Gebeten, Texten und Liedern, die Sie hier finden, können Sie zu Weihnachten eine Hausandacht feiern. So kann eine besondere Verbundenheit unter uns entstehen, in dem Wissen, dass viele Menschen in unserer Gemeinde gleichzeitig bei sich zu Hause eine Weihnachts-Andacht feiern, mit unseren Text-Vorschlägen oder mit eigenen Worten. Die Liedbegleitung stellt der Posaunenchor der Kirchengemeinde Hollenstedt für Sie bereit.

Als Beginn für die Andacht zu Hause schlagen wir 17:30 Uhr vor. Dann könnte diese Andacht gegen 18:00 Uhr in "O du fröhliche" münden, innerlich verbunden mit vielen anderen Menschen. Die Glocken der St.-Andreas-Kirche werden um 18:00 Uhr läuten. Das hört man leider nicht überall. Aber wenn man es weiß, kann es trösten und Zuversicht geben. Selbstverständlich können Sie aber die Andacht feiern, wann immer Sie wollen.
 

Glocken der St.-Andreas-Kirche

-> Spielen Sie die dazugehörige Audiodatei Nr. 1 ab!

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Damals waren die Zeiten nicht einfach. Maria und Josef konnten nicht sein, wo sie gerne gewesen wären. Sie konnten nirgendwo unterkommen. Am Ende blieb ihnen nur ein Stall.

Für die Hirten war es auch nicht einfach. Sie waren verschrien. Kaum jemand mochte sich mit ihnen abgeben.

Und dann wurde ein Kind geboren. In einem Stall. Die Hirten wurden von Engeln hinzugebeten.

Ein heiliges Geschehen, ein heiliger Abend: Gott wird Mensch, in Zeiten, die nicht einfach sind, an einem ungastlichen Ort, bei Menschen, die es nicht leicht haben. Neuer Lebensmut. Gott ist bei uns. Gott ist bei uns zuhause.

Es ist Heiligabend. Die Zeiten sind nicht einfach. Wir hätten es uns anders gewünscht. Schon wieder feiern wir nicht zusammen in der Kirche. Aber wir sind in Gott miteinander verbunden. Gott ist die Liebe. Im Kind in der Krippe ist diese Liebe Mensch geworden. Gottes Geist ermutigt uns, uns dieser Liebe anzuvertrauen. Amen.

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Lied: Es ist ein Ros entsprungen (Evangelisches Gesangbuch Nr. 30)

-> Spielen Sie die dazugehörige Audiodatei Nr. 2 ab! Die Strophe beginnt ab 0:23. Falls Sie alle 3 Strophen singen möchten, bitte für jede Strophe die Datei erneut abspielen.

1. Es ist ein Ros entsprungen aus einer Wurzel zart, wie uns die Alten sungen, von Jesse kam die Art und hat ein Blümlein bracht mitten im kalten Winter wohl zu der halben Nacht.

2. Das Blümlein, das ich meine, davon Jesaja sagt, hat uns gebracht alleine Marie, die reine Magd; aus Gottes ewgem Rat hat sie ein Kind geboren, welches uns selig macht.

3. Das Blümelein so kleine, das duftet uns so süß; mit seinem hellen Scheine vertreibt’s die Finsternis. Wahr’ Mensch und wahrer Gott, hilft uns aus allem Leide, rettet von Sünd und Tod.

Text: Trier (1587/88), Str. 3 bei Fridrich Layriz (1844)
Melodie: Köln (1599), Satz: Michael Praetorius (1609)

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Biblische Lesung:

Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, dass alle Welt geschätzt würde. Und diese Schätzung war die allererste und geschah zur Zeit, da Quirinius Statthalter in Syrien war. Und jedermann ging, dass er sich schätzen ließe, ein jeglicher in seine Stadt. Da machte sich auf auch Josef aus Galiläa, aus der Stadt Nazareth, in das judäische Land zur Stadt Davids, die da heißt Bethlehem, darum dass er von dem Hause und Geschlechte Davids war, auf dass er sich schätzen ließe mit Maria, seinem vertrauten Weibe; die war schwanger.

Und als sie daselbst waren, kam die Zeit, dass sie gebären sollte. Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe; denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge. (Lukas 2, 1-7)

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Lied: Zu Bethlehem geboren (Evangelisches Gesangbuch Nr. 32)

Spielen Sie die dazugehörige Audiodatei Nr. 3 ab! Die Strophe beginnt ab 0:19. Falls Sie alle 4 Strophen singen möchten, bitte für jede Strophe die Datei erneut abspielen.

1. Zu Bethlehem geboren ist uns ein Kindelein, das hab ich auserkoren, sein eigen will ich sein, eia, eia, sein eigen will ich sein.

2. In seine Lieb versenken will ich mich ganz hinab; mein Herz will ich ihm schenken und alles, was ich hab, eia, eia, und alles, was ich hab.

3. O Kindelein, von Herzen will ich dich lieben sehr in Freuden und in Schmerzen, je länger mehr und mehr, eia, eia, je länger mehr und mehr.

4. Dazu dein Gnad mir gebe, bitt ich aus Herzensgrund, dass dir allein ich lebe, jetzt und zu aller Stund, eia, eia, jetzt und zu aller Stund.

Text: Friedrich Spee (1637)
Melodie: Paris (1599); Köln (1638)

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Fortsetzung der biblischen Lesung:

Und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Felde bei den Hürden, die hüteten des Nachts ihre Herde. Und des Herrn Engel trat zu ihnen, und die Klarheit des Herrn leuchtete um sie; und sie fürchteten sich sehr. Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids. Und das habt zum Zeichen: ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen.

Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen: Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens. (Lukas 2, 8-14)

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Lied: Hört der Engel helle Lieder (Evangelisches Gesangbuch 54)

-> Spielen Sie die dazugehörige Audiodatei Nr. 4 ab! Die Strophe beginnt ab 0:21. Falls Sie alle 3 Strophen singen möchte, bitte für jede Strophe die Datei erneut abspielen.

1. Hört, der Engel helle Lieder klingen das weite Feld entlang, und die Berge hallen wider von des Himmels Lobgesang: /: Gloria in excelsis Deo. :/

2. Hirten, warum wird gesungen? Sagt mir doch eures Jubels Grund! Welch ein Sieg ward denn errungen, den uns die Chöre machen kund? /: Gloria in excelsis Deo. :/

3. Sie verkünden uns mit Schalle, dass der Erlöser nun erschien, dankbar singen sie heut alle an diesem Fest und grüßen ihn. /: Gloria in excelsis Deo. :/

Text: Otto Abel (1954) nach einem französischen Weihnachtslied (18. Jahrhundert)
Melodie: Frankreich (18. Jahrhundert), Satz: Theophil Rothenberg (1983)

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Fortsetzung der biblischen Lesung:

Und da die Engel von ihnen gen Himmel fuhren, sprachen die Hirten untereinander: Lasst uns nun gehen gen Bethlehem und die Geschichte sehen, die da geschehen ist, die uns der Herr kundgetan hat. Und sie kamen eilend und fanden beide, Maria und Josef, dazu das Kind in der Krippe liegen. Da sie es aber gesehen hatten, breiteten sie das Wort aus, welches zu ihnen von diesem Kinde gesagt war. Und alle, vor die es kam, wunderten sich über die Rede, die ihnen die Hirten gesagt hatten.

Maria aber behielt alle diese Worte und bewegte sie in ihrem Herzen.

Und die Hirten kehrten wieder um, priesen und lobten Gott für alles, was sie gehört und gesehen hatten, wie denn zu ihnen gesagt war. (Lukas 2, 15-20)

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Lied: Stille Nacht (Evangelisches Gesangbuch 46)

-> Spielen Sie die dazugehörige Audiodatei Nr. 5 ab! Die 1. Strophe beginnt sofort. Die 2. Strophe beginnt ab 1:04. Falls Sie die 3. Strophe ebenfalls singen wollen, bitte die Datei ab 1:04 erneut abspielen.

1. Stille Nacht, heilige Nacht! Alles schläft, einsam wacht nur das traute, hochheilige Paar. Holder Knabe im lockigen Haar, schlaf in himmlischer Ruh, schlaf in himmlischer Ruh.

2. Stille Nacht, heilige Nacht! Hirten erst kundgemacht, durch der Engel Halleluja tönt es laut von fern und nah: Christ, der Retter, ist da, Christ, der Retter, ist da!

3. Stille Nacht, heilige Nacht! Gottes Sohn, o wie lacht Lieb aus deinem göttlichen Mund, da uns schlägt die rettende Stund, Christ, in deiner Geburt, Christ, in deiner Geburt.

Text: Joseph Mohr (1818) 1838

Melodie: Franz Xaver Gruber (1818) 1838

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Predigtgedanken:

Nicht auf Rosen gebettet! Sondern auf Heu und auf Stroh. Tiere hatten kurz vorher noch aus dem Futtertrog gefressen. Und dann wurde dieser Trog auf einmal ein Kinderbett. Gemütlichkeit geht anders. Romantik erst recht. Da war nichts Niedliches. Sie waren in Not. Und ausgerechnet in dieser Not wird diese Nacht zur heiligen Nacht. Ein Kind kommt auf die Welt. Und liegt dann da, auf Heu und auf Stroh. Hilfsbedürftig. Verletzlich. Und immer irgendwie auch in Gefahr. Maria und Josef hätten sich sicherlich etwas Besseres für ihr Kind gewünscht.

Ob das alles nötig war? Gott in einem Kind, notdürftig gewickelt und notdürftig hingelegt. Vielleicht war es nötig so. Nichts im Leben ist Gott fremd. Nicht einmal eine Stallgeburt. Ein Kind, in Not geboren, um die Not zu wenden. Nötig. Notwendig. Gott erlebt die Not am eigenen Leib. „Du sollst ihn Jesus nennen“, hatte ein Engel vor der Geburt zu Maria gesagt. ‚Jehoschua‘, die hebräische Form dieses Namens, war damals ein verbreiteter jüdischer Vorname. Ein Name, der sagt, worauf wir uns verlassen können: Gott befreit und rettet und wendet die Not. „Fürchtet euch nicht! Euch ist heute der Heiland geboren.“ Auf Heu und auf Stroh.
 

Ich steh an deiner Krippen hier (Evangelisches Gesangbuch 37)

(Audio-Datei zum Lied auf www.kirche-hollenstedt.de)

1. Ich steh an deiner Krippen hier, o Jesu, du mein Leben; ich komme, bring und schenke dir, was du mir hast gegeben. Nimm hin, es ist mein Geist und Sinn, Herz, Seel' und Mut, nimm alles hin und lass dir's wohl gefallen.

9. Eins aber, hoff ich, wirst du mir, mein Heiland, nicht versagen: dass ich dich möge für und für in, bei und an mir tragen. So lass mich doch dein Kripplein sein; komm, komm und lege bei mir ein dich und all deine Freuden.

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Lied: Ich steh an deiner Krippen hier (Evangelisches Gesangbuch 37)

-> Spielen Sie die dazugehörige Audiodatei Nr. 6 ab! Die Strophe beginnt sofort. Falls Sie alle 4 Strophen singen wollen, bitte für jede Strophe die Datei erneut abspielen.

1. Ich steh an deiner Krippen hier, o Jesu, du mein Leben; ich komme, bring und schenke dir, was du mir hast gegeben. Nimm hin, es ist mein Geist und Sinn, Herz, Seel' und Mut, nimm alles hin und lass dir's wohl gefallen.

2. Da ich noch nicht geboren war, da bist du mir geboren und hast mich dir zu eigen gar, eh ich dich kannt, erkoren. Eh ich durch deine Hand gemacht, da hast du schon bei dir bedacht, wie du mein wolltest werden.

4. Ich sehe dich mit Freuden an und kann mich nicht satt sehen; und weil ich nun nichts weiter kann, bleib ich anbetend stehen. O dass mein Sinn ein Abgrund wär und meine Seel ein weites Meer, dass ich dich möchte fassen!

9. Eins aber, hoff ich, wirst du mir, mein Heiland, nicht versagen: dass ich dich möge für und für in, bei und an mir tragen. So lass mich doch dein Kripplein sein; komm, komm und lege bei mir ein dich und all deine Freuden.

Text: Paul Gerhardt (1653)
Melodie: Johann Sebastian Bach (1736)

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Fürbitten, Vaterunser und Segen:

Gott im Himmel und auf der Erde, sei bei uns an diesem heiligen Abend. Bleibe bei uns über diese Nacht hinaus. Lass uns Jesu Geburt zur Hoffnung werden.

Dir bringen wir, was uns auf der Seele liegt. Dir bringen wir, was uns Sorgen bereitet. Dir bringen wir, was uns Freude macht. Deine Liebe möge uns tragen, uns und alle, an die wir jetzt denken. Deine Liebe möge unsere Welt durch alle Zeiten hindurch bewahren.

Gemeinsam mit allen Menschen, die auch bei sich zu Hause eine Andacht feiern, beten wir, wie Jesus es uns gelehrt hat:

Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.

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Segen:

Gott segne uns und behüte uns. Gott lasse sein Angesicht leuchten über uns und sei uns gnädig. Gott erhebe sein Angesicht auf uns und gebe uns Frieden. Amen

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Lied: O du fröhliche (Evangelisches Gesangbuch 44)

-> Spielen Sie die dazugehörige Audiodatei Nr. 7 ab! Die Strophe beginnt sofort. Falls Sie alle 3 Strophen singen möchten, bitte für jede Strophe die Datei erneut abspielen.

1. O du fröhliche, o du selige, gnadenbringende Weihnachtszeit! Welt ging verloren, Christ ward geboren: Freue, freue dich, o Christenheit!

2. O du fröhliche, o du selige, gnadenbringende Weihnachtszeit! Christ ist erschienen, uns zu versühnen: Freue, freue dich, o Christenheit!

3. O du fröhliche, o du selige, gnadenbringende Weihnachtszeit! Himmlische Heere jauchzen dir Ehre: Freue, freue dich, o Christenheit!

Text: Johannes Daniel Falk und Heinrich Holzschuher (1819 und 1829)
Melodie: Sizilien (vor 1788), bei Johann Gottfried Herder (1807)

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Wir wünschen Ihnen ein fröhliches Weihnachtsfest!